Sonntag, 20. November 2011

Umzug

Upps, das habe ich ja ganz vergessen zu posten:

hier geht es nicht mehr weiter. Die neue Adresse für diesen Blog lautet

http://www.brombeerfalter.de

Viel Spaß weiterhin...

Donnerstag, 1. September 2011

RAM-Erweiterung am Asus EEE-PC

Ich habe mir letzte Woche mal ein neues Netbook geleistet - nachdem das alte für mich partout nicht mehr arbeiten wollte. Berücksichtigungen von Preis, Bedarf und Leistung haben mich dann zum ASUS EEE-PC R105D greifen lassen, 1,6GHz-Atom-Prozessor und 1GB RAM wie das alte Dell-Netbook, dafür ist die Festplatte mit 250GB etwas größer als bisher. Und die 229 Euro, die Conrad dafür nahm, fand ich ganz ok.

Das Gerät kam zwei Tage später, geliefert mit Windows7. Der Erststart dauerte ungefähr so lange wie der anschließende Download und die Installation von Ubuntu 11.04 - tut mir Leid, ich bin halt kein Windows-Fan mehr, seit ich mich einmal an Linux gewöhnt habe :)

Das einzige, was etwas knapp bemessen ist, ist der Hauptspeicher. Da ich halt auch mal einen Satz Urlaubsfotos mit GIMP bearbeite, kam gelegentlich schon beim gleichzeitigen Öffnen von 7 oder 8 Fotos die Meldung "Zu wenig Hauptspeicher".

Nun ist RAM ja derzeit recht preiswert zu haben, sodass eine Erweiterung auf die maximal möglichen 2GB kein allzu großes Loch in die Kasse reißen sollte. Da ich zwar früher auch selbst an PCs herumgebastelt habe, dies aber schon eine ganze Weile her ist und ich außerdem nie Notebooks oder Netbooks geöffnet habe, hatte ich die ernsthafte Absicht, den örtlichen Fachhandel profitieren zu lassen und die Erweiterung nicht selbst durchzuführen.

Auf zur hiesigen Filiale von "PC-Spezialist". Höflich nachgefragt, was die Erweiterung kosten wird. Rumgedruckse: "Ja, ähm, da müssten wir zunächst einmal herausfinden, welche Speicherchips wir da brauchen und dann einbauen... Zur Zeit haben wir nicht allzuviel zu tun, lassen Sie das Ding mal da, so in drei oder vier Tagen müsste das dann fertig sein." - Ganz ehrlich: ich wollte nicht drei oder vier Tage ohne PC sein, einen weiteren Computer habe ich derzeit nämlich nicht. Hab mich also bedankt und bin gegangen. Und den Entschluss gefasst, doch mal im Internet nach Hilfe zu suchen.

Einfaches Googeln nach "RAM für Asus EE PC R105D" brachte mich dann recht fix auf zwei für mich relevante Seiten: einerseits zum Onlineshop von Memorycity, die einen passenden 2GB-Riegel für 16,90 + Paketversand, also 22,80 Euro gesamt, anboten. Andererseits zu einer Anleitung einer Computerzeitschrift, wie man den RAM-Baustein im EEE tauscht.

36 Stunden nach Bestellung kam heute morgen die nette SMS von DHL, dass in der Packstation etwas für mich liege. Das RAM ist da. Der Einbau selbst dauerte dann fünf Minuten: PC herunterfahren, zuklappen, Stecker raus, Akku raus, mit der Unterseite nach oben hinlegen, nochmal den Körper durch Berühren des Heizungsrohres erden (um statische Aufladung abzubauen), die eine Schraube an der kleinen Gehäuseklappe lösen, alten RAM-Riegel raus (zwei Klippverschlüsse, kein Werkzeug nötig), neuen Riegel rein, zuschrauben, Akku rein, aufklappen, starten, klappt!

Ging dann doch ohne mehrtägigen Verzicht auf den PC :)

Freitag, 1. Juli 2011

Bedrängnis

Ich fahre Auto seit fünfzehn Jahren, Taxi seit neun Jahren und Omnibus seit knapp acht Jahren. Angst hatte ich dabei bislang in noch keiner Situation im Straßenverkehr. Bis gestern. Da ging mir, wie man so schön sagt, der Arsch auf Grundeis (und das bei hochsommerlichen Temperaturen...).

Eine Gruppe von gut zwanzig Seniorinnen und Senioren machte einen Schwarzwald-Ausflug mit dem Bus. Den hatten die Damen und Herren bei uns gemietet und so wurde ich deren Fahrer.

Die Stadt verlassen wir in Richtung Autobahn. Für Ortsunkundige: das ist eine Bundesstraße mit zwei Spuren je Richtung, ab Ortsende zunächst auf 80 km/h beschränkt, danach auf 100 km/h, und bis kurz vor dem Autobahnkreuz ist das Überholen für Lkw, Bus und Fahrtzeuge mit Anhänger verboten - die Überholspur ist nämlich deutlich enger als normal, da die Straße in den 1990er-Jahren nachträglich eine Trennmauer zwischen den Fahrtrichtungen bekommen hat.

Ich biege also auf diese Schnellstraße ein, als alles frei ist, und beschleunige. Dazu ist anzumerken, dass der Dreißigsitzer durchaus rasch aus dem Stand beschleunigt. Als ich schon gute 40 Stundenkilometer schnell fahre, kommt von hinten ein Sattelzug angerast. Ich weiß, dass es fast unmöglich ist, die Geschwindigkeit anderer Fahrzeuge zu schätzen, aber sicher war, dass der Fahrer die dort noch geltenden maximalen 50 km/h erheblich überschritten hat, sonst hätte er sich nicht so schnell annähern können. Na ja, vielleicht liefert gute Mann Eilgut.

Was dann geschah, habe ich so gottlob noch nie erlebt: anstatt den Fuß vom Gas zu nehmen, fuhr der LKW-Fahrer mittig über die Leitlinie, blockierte also beide Spuren, fuhr mir auf etwa 3 Meter Abstand dicht auf (durch den Schatten der Fahrzeuge, den die Sonne warf, kann ich das recht gut abschätzen) und orgelte an seiner Lichthupe herum. Wohlgemerkt: ich fuhr rechts, dass es links schmal zugeht, ist nicht meine Schuld (ich habe die Mauer schließlich nicht gebaut) und schneller fahren konnte ich auch nicht, da vor mir ein Pkw unterwegs war.

Hundert Meter später (das erlaubte Tempo ist hier bereits 80 km/h, der Pkw vor mir und ich fuhren laut meinem Digitacho knapp über 75 km/h, schlichen also nicht übermäßig langsam) wird die linke Spur noch etwas enger, da die Straße hier über eine Brücke geführt wird. Der Fahrer des LKW muss es wirklich brandeilig haben, denn er setzt hier - an der engsten Stelle - zum Überholen an. Da man als Klügerer gelegentlich nachgeben sollte, bin ich auf meiner Spur so weit nach rechts wie möglich gezogen, soll er halt überholen, auch wenn ich es für recht rücksichtslos an dieser Stelle halte.

Was den König der Schnellstraße angetrieben hat, weiß ich ehrlich nicht. Als er mit seiner Fahrerkabine etwa auf Höhe der Mitte meines Passagierraumes angekommen war, fing er an, zu hupen, zu gestikulieren und allerhand obszöne Gesten zu vollführen. Als er fast auf meiner Höhe angekommen ist, fängt er, der er vorher schnurgerade fuhr, an, nach links und rechts zu schlingern und zwang mich so, noch weiter nach rechts zu ziehen. Ich denke nicht, dass ich noch fünf Zentimeter Platz zur Leitplanke hatte.

Meine Fahrgäste fühlten sich unwohl, und ich ebenso. Um nicht zu sagen: ich hatte Angst. Nicht die Angst vor einem Auffahrunfall, trotz allem wäre bei einem Feindkontakt nichts lebensbedrohliches passiert, aber der Eindruck, einem unberechenbaren Menschen ausgesetzt zu sein, war alles andere als schön. Um dieses Gefühl so schnell wie möglich loszuwerden, bremste ich kontrolliert ab - so stark, wie es gerade so ging, um den Fahrgästen trotz allem noch einen sanften Fahrstil zu bieten und das Gefühl zu vermitteln, total ruhig zu sein und die Sache im Griff zu haben.

Kaum hatte der Kraftfahrer des Monats seinen Sattelzug an mir vorbeigezogen, wechselte er wieder ohne weitere Anmoderation auf die Mitte zwischen den Spuren zurück, stieg unvermittelt in die Bremse und zwang mich und die anderen hinter mir auf knapp über 60 km/h hinunter.

Nochmal zum Mitschreiben: da brettert ein Wildgewordener von hinten an, presst sich mit Gewalt an einer gefährlichen Stelle ohne Rücksicht auf Verluste durch und bremst dann zwei Fahrspuren einer Schnellstraße aus. Mal ganz ehrlich: normal ist sowas doch nicht, oder?

Ich habe dann etwas getan, was ich höchst selten tue: ich habe gepetzt. Übers Handy die Polizei in den Freisprechkopfhörer geholt, das Kennzeichen des Aufliegers, Ort und Richtung und Vorfall durchgegeben. Nicht weil es mir Genugtuung verschafft, den Mann bestraft zu wissen (dafür sind die lächerlichen Strafen im deutschen Straßenverkehr ohnehin ungeeignet), sondern weil so jemand gestoppt gehört. Ohne eingebildet klingen zu wollen: wäre da nicht ich gefahren, sondern ein Führerscheinneuling oder ein unerfahrener Gelegenheitsfahrer, hätte es vielleicht einen schwereren Unfall gegeben, wenn derjenige aus Schreck in die Leitplanke gefahren wäre. Und auch im direkten Feindkontakt stelle ich mir das Unfallrisiko in einem x-beliebigen Kleinwagen größer vor als in einem relativ großen Omnibus.

Als der Polizist am anderen Ende der Leitung hörte, dass der Lkw ein ausländisches Kennzeichen hat (also die Verfolgung der Sache über die Grenze trotz aller Zusammenarbeit nicht so einfach ist wie im Lande), schickte er sofort eine Streife auf den Weg. Ob die ihn erwischt hat, weiß ich nicht, da der Lkw am Autobahnkreuz auf der Bundesstraße blieb, ich jedoch auf die A5 abbog.

Allerdings rief mich der Beamte eine halbe Stunde später zurück, fragte nach, ob ich mich genötigt gefühlt habe und bat mich, auf dem Revier eine präzisere Aussage zu machen. Ich denke also, dass die Streifenpolizisten den Fahrer angetroffen haben.

Morgen früh werde ich mich zur Aussage begeben, dann weiß ich vielleicht mehr.

Ich hoffe, solchen Spezialisten wie diesem Fahrer nicht mehr zu begegnen und wünsche euch, dass euch solche Begegnungen ebenfalls erspart bleiben.

Samstag, 25. Juni 2011

Die Grenzen der englischen Sprache

Ich spreche zwar ein halbwegs passables Wald-und-Wiesen-Englisch, aber bei technischen Fachbegriffen stoße ich an meine Grenzen. Insbesondere dann, wenn ich den betreffenden Gegenstand noch nicht einmal auf deutsch richtig benennen kann.

Aber der Reihe nach: zu meinem Photoapparat (hach, ist das schön, mal wieder ein Ph-Wort zu benutzen, auch wenn es sich um eine durchaus neuzeitliche Digitalkamera handelt :) ) habe ich mir ein Stativ gekauft. Und bei der Suche nach einem möglichst gelungenen Kompromiss zwischen stabil und kompakt (es soll ja bei Bedarf auch ins Radreisegepäck passen) bin ich beim Tripod 30 lite der Firma Hähnel hängen geblieben. Das Ding ist auch echt gut, nur ist mir jetzt ein klitzekleines Plastikteilchen verloren gegangen. An jedem der drei Stativbeine ist nämlich oben ein Kunststoffschieber, mit dem man den Winkel, bis zu welchem sich das Bein öffnet, verstellen kann. Fehlt dieses Kunststoffteil, so kann man zwar das Stativ ganz normal weiter benutzen, aber man kann die Beine nicht weiter öffnen, um zum Beispiel bei stärkerem Wind einen stabileren Stand zu bekommen.

Also google ich nach dem Hersteller des Stativs - und obwohl der Firmenname "Hähnel" wegen des Umlauts an eine deutschsprachige Firma denken lässt, sitzt Hähnel in Irland. Nun gut, dort sollte man ja mit Englisch gewisse Chancen haben.

Ich klicke mich also zum Kontaktformular durch und formuliere mein Anliegen in unglaublich geschliffenem Alltagsenglisch. Abgesehen davon, dass ich eben nicht weiß, wie der Beinöffnungswinkelverstellnöppel auf Englisch wirklich heißt. Aber dort sitzen Profis, die werden ihre Stative schon kennen.

Zumindest sitzen dort sehr freundliche und hilfsbereite Menschen. Bereits einen Tag später schreibt mir ein netter Herr, der durchaus den Eindruck macht, als wollte er mir so ein Plastikdingens zuschicken.

Die Korrektheit der Selbsteinschätzung meines technischen Englischs fasste der Hähnel-Mitarbeiter dann formvollendet in einem kurzen Satz zusammen:

I'm not 100% sure of the part required, can you please send an image of the part you require to this email address.

Ist vielleicht auch besser so :D

So sieht die Lücke übrigens aus (links im Bild zum Vergleich das, was in die Lücke hineingehört...)

Freitag, 24. Juni 2011

Ein seltenes Erlebnis: der Besuch beim Zahnarzt

Wirklich gerne geht wohl niemand zum Zahnarzt - ich auch nicht. Meine Abneigung dürfte aber wahrscheinlich überdurchschnittlich groß sein. Warum? Weiß ich nicht so recht. Vermutlich ein Zusammenspiel eines eher rustikal agierenden Arztes zu Kinderzeiten, einer Kieferorthopädin in der Jugend, wegen deren Drang, sich vor jedem neuen Patienten die Hände einzucremen, ich wohl noch heute jede gängige Handcreme am Geschmack erkennen würde, später dann die unvergleichlichen Truppenzahnärzte beim Bund, die bei mir Füllungen fanden, die definitiv nicht vorhanden waren, und schlussendlich eine Zahnärztin aus der Kurpfalz, die nach einer Woche mit Schmerzen und wirkungslosen Medikamenten einen gesunden Backenzahn ziehen wollte - ein paar Tage spülen mit einer desinfizierenden französischen Mundspülung löste das Problem dann unblutig...

Nun ja, ich war halt schon ein Weilchen nicht mehr beim Zahnarzt. Elf oder zwölf Jahre, um genau zu sein. Und seit einigen Monaten machte mein Weisheitszahn Ärger. Nicht, dass er geschmerzt hätte, aber er bröselte Stück für Stück weg. Zum Schluss passte ein ganzes Maiskorn in die Ruine :)

Ich habe mir also todesmutig einen Termin geben lassen - bei einem Zahnarzt, der mir von einigen Leuten als sanft und schmerzarm beschrieben wurde.

Am Dienstag früh war es dann soweit: guten Morgen, zehn Euro bitte und füllen Sie bitte diesen Fragebogen aus: Name, Beruf, Arbeitgeber, Allergien, Schwangerschaft, Interesse an kosmetisch-ästhetischen Behandlungen usw. Und dann wurde auch schon für mich die Kammer des Schreckens geöffnet: das blaue Zimmer. Blaues Mobiliar, blaues Gemälde an der Wand, sogar blaue Plastikbecher zum Mundspülen.

Ich schnuppere eifrig - nichts. Ein Zahnarzt, bei dem es nicht nach Zahnarzt riecht, das empfinde ich als angenehm.

Der Arzt kommt wenige Minuten später und strahlt etwas überraschend beruhigendes aus. Einerseits habe ich nicht das Gefühl, machtlos in den Händen eines Halbgotts in weiß (bzw. blassgrün) zu sein, andererseits redet er auch nicht lange um die Tatsache herum, dass meine Ruine nicht mehr zu retten ist.

Die Behandlung ist nun nicht nur schmerzarm, sondern völlig schmerzfrei. Noch nicht einmal der Einstich der Betäubungsspritzen ist zu spüren. Nochmal die Mundhöhle mit einer Spülung desinfiziert, dann legt der Doktor Handschuhe und Mundschutz an - also kein Revival der Creme-Degustation von früher - und es geht los.

Abgesehen davon, dass sich der Zahn offenbar wehrt und sowohl der Arzt als auch ich öfters die Position wechseln, damit er besser zupacken kann, merke ich nichts. Nachdem ich kopfunter im Stuhl hänge und der Doktor zum dritten oder vierten Mal die Zange gewechselt hat, gibt das störrische Biest endlich auf. Zum Abschluss noch ein Röntgenbild der Stelle, um sicher zu sein, dass keine gebogenen Wurzelreste zurückgeblieben sind, Tupfer zum draufbeißen und ich werde entlassen.

Und jetzt? Ich erinnere mich an meine Altersgenossen aus Jugendzeiten, die teilweise zwei Wochen lang mit einem Kühlakku im Gesicht herumgelaufen sind. Ja, nichts. Am selben Mittag nehme ich schon wieder feste Nahrung zu mir, abends koche ich ganz normal und das nächste Frühstück enthält schon wieder mein geliebtes Knäckebrot. Alles kein Problem.

Wie gesagt - gerne geht wohl niemand zum Zahnarzt. Aber zu duesem werde ich wieder gehen - und zwar absolut angstfrei.
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Mittwoch, 27. April 2011

Schmerzen, Explosionen und ein blaues Wunder

Pünktlich vor den Osterfeiertagen überrascht mich mein Fahrrad damit, dass das Hinterrad achtert. Da ich nun keinerlei Talent im Zentrieren von Laufrädern habe und zudem auch schon vor einer guten Woche eine Speiche an diesem Rad gerissen war (der Fehler also tiefer liegen könnte), muss das gute Stück zum Mechaniker. Auf dem Weg zur Arbeit also schnell das Rad an der Werkstatt angeschlossen, Schlüssel mit einem Dreizeiler in den Briefkasten und fröhlich mit der Arbeit begonnen.

Donnerstag nachmittag dann ein Anruf der Werkstatt mit dem Satz, den ich so über alles liebe: "Das ist eine größere Sache" - genau genommen ist ein neues Hinterrad fällig. Mooment mal, ein neues Hinterrad? Das ist doch erst knapp über ein halbes Jahr und nur starke 1000km alt und hatte noch keinen Einsatz unter der Last von Urlaubsgepäck - wieso ist das so schnell hinüber? Auf jeden Fall möchte ich jetzt etwas richtig belastbares, damit das neue Rad länger durchhält.

So weit, so gut. Aber womit bewege ich mich während der Feiertage? Vier Tage ohne Velo bei bestem Frühlingswetter? Unmöglich!

Halt! Da müsste doch im Keller noch dieses Sportrad aus den 1980er Jahren stehen, dass ich vor einiger Zeit von Werner geschenkt bekam und dass ich als "Notrad" aufgehoben hatte. Und richtig, es steht noch da, top gepflegt. Schnell die Reifen aufgepumpt, die Ventile gangbar gemacht (ab einem gewissen Alter neigen die Blitz-Ventil-Einsätze zur Inkontinenz), nochmal aufgepumpt und los geht's.

Das Rad ist echt gut und natürlich allemal besser als zu laufen oder für jede Kurzstrecke das Auto zu nutzen, aber es ist mir zu klein. Denn ich bin länger als Werner und irgendwie gelingt es mir nicht, mich richtig bequem darauf zu setzen. Dazu noch der ungewohnte Sattel und der recht schmale und tiefe Lenker. Aber, wie gesagt, ein paar Tage wird das schon gehen.

Um es kurz zu machen: Strecken bis zu zehn Kilometer sind gar kein Thema, danach wird es ungemütlich. Und auf dem Heimweg von Ichenheim wetteiferten mein Hintern und meine Unterarme darum, wer stärkere Schmerzen ausstrahlen kann.

Zeitsprung. Heute, Mittwoch. Als ich bei der Arbeit ankomme, habe ich die großartige Idee, die Reifen des Ersatzrades mit der Druckluftpumpe auf Komfortdruck zu bringen. Klappt auch ganz gut. Nur leider knallt es eine Viertelstunde später recht bedrohlich in der Garage, in der das Rad steht. Der vordere Schlauch ist geplatzt - ich vermute, dass er schon ein gewisses Alter hat. Und zu meiner unendlichen Freude enthielt er nicht nur Luft, sondern auch eine recht große Menge einer hellblauen, klebrigen und etwas schleimigen Pannenschutz-Flüssigkeit, die sich großflächig am Vorderrad verteilt hat.

Es wird also Zeit für einen Besuch im Fahrradladen: Schlauch kaufen, denn so langsam gehen mir die Fahrräder aus... Als ich in den Laden komme, erfahre ich, dass die Reparatur meines Fahrrades soeben abgeschlossen wurde. Prima. Mit einem neuen Schlauch für das Notrad und deutlich erleichterter Geldbörse verlasse ich den Laden und gehe zu meinem Rad. Das hat ein neues Hinterrad bekommen, neue Ritzel und eine neue Kette. Und beim Aufsteigen fühle ich mich wie im Himmel - alles passt, alles ist bequem. Hach, wie schön.

Zurück beim Ersatzrad stelle ich dann fest, dass auch der Schlauch des Hinterrades inzwischen explodiert ist und ähnliche Mengen blauen Schleimes an die Umgebung abgegeben hat :( Na ja, besorge ich in den nächsten Tagen halt noch einen Schlauch, dann ist am Ersatzrad auch wieder alles in Ordnung. Jetzt genieße ich erst einmal wieder den Komfort meines Stammrades.



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Sonntag, 17. April 2011

Alkoholfreie Fastenzeit

Dieses Jahr kam ich auf die Idee, während der Fastenzeit, also während der starken sechs Wochen von Aschermittwoch bis Ostern, auf Alkohol und Tabak zu verzichten. Ich wollte einfach mal wissen, ob mich das stört. Nicht dass ich mich als abhängig von diesen Alltagsdrogen sähe - aber das tun Abhängige auch nicht. Und der Übergang vom gewohnten Feierabendbier oder -viertele zur ungesunden Regelmäßigkeit ist vermutlich fließend und nicht abrupt.

Gut, zurück zum Fasten. Als ich meine Absicht auf facebook postete, kam als Reaktion unter anderem: "Das kann er einfach nicht ernst meinen." Ironie, Zweifel an meiner durchaus noch steigerbaren Durchhaltefähigkeit - oder bin ich wirklich als derart trinkfreudig bei meinen Freunden bekannt? Darüber musste ich doch etwas länger nachdenken.

Aschermittwoch, Tag 1. Keine Entzugserscheinungen. Ich weiß nur nicht so recht, was ich abends trinken soll. Wasser ist langweilig und Softdrinks sind mir zu süß. Ich mache mir kalten Kräutertee, das geht.

Tag 2. Immer noch keine Entzugserscheinungen. Habe vergessen, rechtzeitig Tee zu kochen, um ihn zum Abendessen kalt zu bekommen. Apfelschorle schmeckt mir auch, allerdings nur etwa ein Fünftel Saft und vier Fünftel Sprudel, sonst ist es mir zu süß.

Tag 3. Beim Einkaufen sehe ich eine recht große Auswahl alkoholfreier Biere und erinnere mich daran, schon mal bei Bekannten eines getrunken zu haben, das echt lecker war. Dummerweise weiß ich nicht mehr, welches das war. Ich kaufe etwas von jedem und probiere heute das alkoholfreie Urgestein Clausthaler.

Die nächsten Tage probiere ich mich durch die verschiedenen Sorten und finde meine persönliche Rangfolge. Unter "superlecker" fallen Jever Fun und die alkoholfreien Weizen von Paulaner und Schöfferhofer. Später probiere ich in einer Wirtschaft das alkoholfreie Ulmer Pils - ebenfalls superlecker. Ebenfalls fein, aber etwas weniger: Warsteiner und die Lidl-Hausmarke Grafenwalder, auch das von Erdinger ist ok. Das einzige, was mir nicht so zusagte, war das "Original" Clausthaler. Das schmeckte mir zwar auch, hinterließ aber einen seltsamen Nachgeschmack - zugleich süßlich und metallisch.

Ich komme in den nächsten Wochen zu dem Schluss, dass ich mein gewohntes Feierabendbier trinke, weil ich den Geschmack mag, und nicht, weil ich die alkoholische Wirkung brauche. Beruhigend, das. Und da die alkoholfreien Sorten allesamt deutlich kalorienärmer sind als die normalen Biere, werde ich wohl dabei bleiben.

Ach ja, der Tabakverzicht... hat nicht geklappt. Irgendwann, knapp zwei Wochen nach Aschermittwoch, fiel mir auf, dass ich ganz aus Gewohnheit wie sonst auch alle paar Tage abends zur Pfeife gegriffen habe. OK, nächstes Jahr vielleicht - wenn bis dann jemand die nikotinfreie Ersatzpfeife bei gleichem Geschmack entwickelt hat :)

Noch eine Woche bis zum Ende der Fastenzeit - aber da mich der Alkoholverzicht bislang nicht störte, wird mir diese Woche auch nichts ausmachen. Die Erfahrung ist auf jeden Fall wertvoll.
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Freitag, 8. April 2011

Silbenproduktion

Es ist ja nun nicht so, dass ich kommunikaionsphob veranlagt wäre. Ich rede sogar sehr gerne mit Menschen. Aber in der Regel versuche ich, dies nur zu tun, wenn es auch etwas gibt, über das es sich zu reden lohnt. Die pure Silbenproduktion ohne Thema ist nicht so mein Ding.

Anders ging es einem mir nicht näher bekannten Berufskollegen, den ich vorhin auf dem Busparkplatz in Freiburg traf. Ich sah ihn schon so lauernd zu mir herübersehen, wartete kurz ab, aber erst, als ich mein Telefon zur Hand nahm, um meinem Bruder zum Geburtstag zu gratulieren, setzte er sich in Bewegung - und gleich darauf das Mundwerk:

"Grüß Gottle, ich komm mit meiner Gruppe aus Oberweckerstell und weiß grad nicht, wie lange man hier parken darf." (deutet auf ein Schild an den beiden Aussteigeplätzen) "Bloß ne Viertelstunde, was?"
Ich erkläre ihm, dass man nur auf dem beiden Aussteigeplätzen so schnell wieder wegmüsse, auf dem Rest des Parkplatzes dürfe man 4 Stunden parken.
"Ah, gut, 4 Stunden... Also so, wie es da überall auf diesen Schildern steht?" Ähm, ja, genau...
"Mit Parkscheibe?" Ja, zumindest wenn man den Schildern glauben darf...
"Ja dann ist es ja gut, dass ich eine Parkscheibe dabei habe. Weißt Du, die habe ich mir nämlich privat gekauft." Nein, weiß ich nicht. Und offen gestanden hätte ich den Tag auch ohne diese Information überlebt...
Er wendet sich ab und ich nehme wagemutig das Telefon erneut zur Hand. Da dreht er sich nochmal um.
"Ähm, darf ich nochmal stören?" Tun Sie bereits, guter Mann... "Ich wollt doch zu gern wissen," - blickt zu einer Tür mit dem großen Schild 'WC' rüber - "wo man hier mal aufs Klo kann." Das fragt er jetzt nicht im Ernst, oder?

Nachdem er mich noch ausgiebig über seinen weiteren Reiseverlauf informiert hat, verabschiedet er sich in Richtung Lokus. Und ich kann dann doch noch telefonieren :)
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Donnerstag, 31. März 2011

PR-Aktion deutscher Metzger

Die Fleischerinnung will mit einer einzigartigen und kostspieligen Aktion die preisorientierten Kunden von abgepackter Supermarktware zurück in die Metzgereien locken: wer sich beteiligt, bekommt in jedem beliebigen Fleischerfachgeschäft (das sind die mit dem "f"-Logo an der Türe, also fast alle) gratis eine voll gepackte Tüte mit allerlei Leckereien. Im Detail sind das 4 Bratwürste, 1kg Rindersuppenfleisch, 250g Aufschnitt und 4 Steaks. Um sich zu beteiligen, genügt es, bei dem Metzger, bei dem man die Tüte abholen möchte, am 1.4.2011 zwischen 9h00 und 9h15 anzurufen und den Aktionsspruch aufzusagen: "Hier spricht (eigener Name), ich bin ein Qualitäts-Würstchen und vertraue meinem Metzger!" - dann nur noch am selben Tag beim Metzger vorbei schauen, den Spruch wiederholen und die lecketen Sachen mitnehmen.

Achtung: diese einzigartige Aktion findet nur am 1.4.2011 statt - verpasst nicht die Gelegenheit!

Guten Appetit, ich freue mich auf euer Feedback und eure Rezepte.
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Dienstag, 15. März 2011

Labertasche, der schlaue Fernsprecher und die Tarife des Schreckens

Nachdem ich bei meinen guten Freunden Ines und Gunnar immer beeindruckt gesehen habe, was die beiden so alles mit ihren IPhones anstellen können, haben mich die Smartphones selbst auch gejuckt. Als mir dann Anfang des Monats das Finanzamt freundlicherweise eine Steurrückzahlung zukommen ließ, wurde das Jucken stärker.

Also mal in ein paar freien Stunden durch die Freiburger Innenstadt gebummelt und in allen möglichen elektronikverkaufenden Geschäften an den Smartphones herumgefingert.

Mir war recht schnell klar, dass ich eher ein Gerät haben möchte, das mit Android läuft. Irgendwie war mir das den entscheidenden Tick sympathischer als das IPhone.

Android "zum Anfassen" gab es bei meinem Besuch in verschiedenen Läden auf Geräten von Samsung und LG. Bei der Wahl zwischen diesen beiden gefiel mir vom ersten Eindruck Samsung besser, und ich hatte mich schon halb für ein Samsung Galaxy entschieden. Das Samsung Wave gefiel mir auch nicht schlecht, läuft aber unter dem System "Bada", für das es recht wenige Apps gibt, zum Beispiel keine so gute Geocaching-App, was an sich genommen für mich schon fast ein k.o.-Kriterium war.

Aber gut: Samsung. Nun scheint es ja Gesetz zu sein, dass neuzeitliche Handytarife mindestens so undurchschaubar sein müssen wie die deutschen Steuergesetze. Also hab ich mich erst einmal mit einem Becher Kaffee auf eine Bank gesetzt und mein bisheriges "Ist" - meinen Prepaidtarif von blau.de aufgedröselt. Da wäre einerseits das 1 GB-Datenpaket für 9,90 Euro, das jeden Monat meinen Surfstick fürs Netbook füttert. Der soll ja dann künftig wegfallen, da ich schon herausgefunden hatte, dass Smartphones als W-LAN-Hotspot fungieren können. Andererseits telefoniere ich im Monat für etwa 10-20 Euro, wobei mich eine Minute telefonieren oder eine SMS jeweils 9 Cent kosten. Ich habe also im Monat zwischen 100 und 225 Minuten bzw. SMS.

Auf zur Tarifsuche. Um das ernüchternde Ergebnis vorwegzunehmen: keiner lohnt sich. Das für mich günstigste wäre ein Telekomtarif für etwa 35 Euro im Monat gewesen, bei dem allerdings nur 100 Minuten frei gewesen wären, danach hätte es 29 Cent je Minute und 19 Cent je SMS gekostet. Diese Preise (29 und 19 Cent) galten übrigens bei jedem von mir geprüften Tarif bei Überschreiten der Freiminuten. Auch verboten alle Tarife ausdrücklich, das Telefon als W-LAN-Hotspot zu nutzen. Zwar verriet mir der nette Herr bei BASE, dass das Telefon als Hotspot arbeiten könne und sich wohl niemand beim Netzbetreiber daran stören würde, allerdings sind all die Smartphone-Tarife so gestaltet, dass das Surfen zwar unbegrenzt im Preis enthalten ist, die Geschwindigkeit aber ab einem recht geringen Datenvolumen auf die langsame GPRS-Geschwindigkeit gedrosselt wird. Bei der Telekom waren dies 300 MB, bei anderen Anbietern zwischen 150 und 500 MB. Da ich bislang mein 1 GB-Paket, das 30 Tage lang benutzt werden kann, mit dem Netbook immer etwa zu 60-70% ausgenutzt habe, denke ich, dass für Netbook und Smartphone zusammen mit einem Gigabyte gut auskomme, aber eben auch nicht mit viel weniger.

Die monatlichen Fixkosten für die Smartphoneverträge mit subventioniertem Telefon lagen überall zwischen 32 Euro im Monat (BASE mit 50 Freiminuten, danach teuer) und 55 Euro im Monat (O² mit der Reklame "Smartphone ohne Monstertarif" - haha, ebenfalls mit nur 50 Minuten). Am ehesten wäre noch ein Angebot von debitel interessant gewesen, da hätte es für 40 Euro im Monat 100 Freiminuten und zusätzlich eine zweite Simkarte mit Surfstick-Flatrate gegeben. Die hatten aber kein Telefon, das mir gefallen hatte, im Angebot.

Reichlich verwirrt, aber ohne Smartphone, bin ich dann nach Hause. Und habe mir im Internet die Modelle angesehen. Da bin ich dann auf einige Kundenmeinungen zum Samsung Galaxy gestoßen, die von einigen Softwareproblemen und Abstürzen berichtet hatten. Wesentlich besser schnitt das HTC Desire ab, das ich leider in keinem Laden ausliegen sah.

Auch wenn das bei einer solchen Anschaffung ein Risiko ist: ich kaufte mir das HTC, ohne es vorher ausprobieren zu können. Einfach nur das HTC, ohne Vertrag. Denn wenn man die etwa 360 Euro Kaufpreis durch die 24 Monate, die ein Vertrag mindestens laufen würde, dividiert, kommt man auf einen Geräte-Anteil von 15 Euro im Monat. Dazu Kosten durch die blau.de-Karte von 20-30 Euro im Monat, wobei es blau.de definitiv nicht interessiert, wie ich mein Gigabyte Datenvolumen verbrauche, ich kann also das HTC ganz offiziell per W-LAN mit dem Netbook verbinden. Und ich behalte die Freiheit, jederzeit einen günstigeren Tarif zu nutzen, wenn ich einen finde...

Ich habe das HTC nun eine gute Woche und bin begeistert. Die Bedienung hat sich mir selbst erklärt, die Installation neuer Apps klappt bestens, und selbst die virtuelle Tastatur (deretwegen ich mit meinen Wurstfingern etwas Bedenken hatte) lässt sich gut bedienen, wobei ich zum Tippen das Gerät meistens quer drehe, um größere Tasten zu bekommen. Das GPS ist sogar zum Geocachen genau genug, die Internetgeschwindigkeit ist auch am Netbook "chön chnell" (zumindest fixer als mein Surfstick, den ich zuvor benutzte). Und ich kann es so einstellen, dass es beim Roaming, also beim Aufenthalt in ausländischen Telefonnetzen, keine Datenverbindungen aufbaut - die werden sonst schweineteuer (49 Cent je MB, das wären für das Gigabyte, das daheim knappe zehn Euro kostet, 490 Euro!) - hohe Kosten, wie sie mir neulich mit meinem Surfstick entstanden sind, werden also vom Gerät vermieden.

Sprachqualität und Signalstärke sind auch gut, es ist also alles bestens. Die Kamera ist für eine Telefonkamera gut, kann aber bauartbedingt keinen "richtigen" Fotoapparat ersetzen. Für Schnappschüsse und kurze Videoclips aber absolut ausreichend. Woran ich mich noch ein bisschen gewönen muss, ist es, das Gerät abends ans Ladegerät anzuschließen, denn abends ist der Akku nur noch knapp halbvoll - dies scheint aber bei allen Smartphones so zu sein, was einleuchtet, denn der große Bildschirm, W-Lan, UMTS und Bluetooth brauchen natürlich mehr Strom als ein Einfach-Nokia, das keine Probleme hat, mit einer Akkuladung zwei Wochen auszuhalten.

Ich kann durchaus bestätigen, was mir Ines und Gunnar schon vorher ankündigten: man kann ohne so ein Teil leben, aber nur so lange, bis man eines hat ;) Meine Entscheidung, meine Prepaidkarte zu behalten, statt einen Vertrag abzuschließen, halte ich aber für richtig und ich würde auch jedem anderen raten, die Tarife vor Abschluss eines Vertrags genau durchzurechnen.

Mittwoch, 9. März 2011

E10 - ein Überlebender packt aus

Die Apokalypse naht. Achtung, der ADAC warnt: kommen Sie nicht mit dem falschen Auto zu nahe an die E10-Säule, schauen Sie die Zapfpistole nicht zu intensiv an - Ihr Auto wird sich sonst selbst zerstören.

Da muss was dran sein. Schließlich ist dieser unerträgliche Lobbyverein rüstiger Rentner der ADAC eine absolut unseriöse Quelle. Und in der Tat: als ich testweise mein Auto letzten Samstag mit E10 volltankte, klang beim anschließenden Aufschließen die Pneumopumpe der Zentralverriegelung etwas anders als sonst... was um so erstaunlicher ist, als diese Pumpe ja nun nicht mit Kraftstoff betrieben wird - und zudem im E10-Tank unserer Tankstelle noch gar kein E10 drin war, denn seit dem Wechsel der Aufkleber war der Tanklaster noch nicht da, es wurde also noch kein Kraftstoff ausgewechselt.

Aber der Reihe nach: E10 wurde bei uns zumindest auf den Etiketten eingeführt und anders als andere Konzerne hat TOTAL zumindest am Einführungstag noch deutliche Preisunterschiede zwischen E10, normalem Super und Superplus. Hier die Spritpreise vom 4. März:
Wie man sieht, ist E10 5 Cent weniger teuer als Super und dieses 5 Cent weniger als Superplus, das seit neuestem "Excellium Superplus" heißt.

Ich möchte nun betonen, dass ich kein Auto-Experte bin. Ich möchte auch niemanden verleiten, E10 mit einem Auto zu tanken, das dafür ungeeignet ist. Aber was soll die derzeitige Hysterie? Mal der Reihe nach:

E10 bedeutet, dass dem Sprit bis zu 10% Bio-Alkohol (Ethanol) beigemischt werden. Biokraftstoff kann jedoch zu Schläuchen und Dichtungen aggressiv sein und diese langfristig schädigen. Deshalb sollte man prüfen, ob das eigene Auto E10 verträgt. Klar? Aber entgegen aller Unkenrufen vom ADAC und anderen selbst ernannten Experten glaube ich nicht daran, dass bereits ein einmaliges versehentliches Betanken den Wagen dauerhaft schädigt. Würde ich bemerken, versenehtlich E10 getankt zu haben, würde ich einfach mit normalem Super auffüllen, um den Anteil an Ethanol zu verringern.

Übrigens: auch normales Super und sogar das teure Superplus enthalten bis zu 5% Ethanol. Denn das ist die Menge, die laut Experten jedes beliebige Auto problemlos verträgt. Also nochmal eine Beispielrechnung: ich habe ein Auto mit 70-Liter-Tank, in dem noch 30 Liter normales Super sind, Ethanolgehalt 5%. Jetzt tanke ich versehentlich E10, obwohl der Wagen es nicht verträgt, und merke das erst nach 20 Litern. Der Tank enthält nun 30 Liter Super und 20 Liter E10 - also 50 Liter Kraftstoffgemisch mit 3,5 Litern Ethanol, was einem Anteil von 7% entspricht. Und wegen dieser einmaligen Überschreitung des garantiert unschädlichen Ethanol-Anteils soll ich jetzt gleich meinem Auto den Tank auspumpen lassen? Ja, haben die denn noch alle Latten am Zaun? Das ist ein Auto und kein Kernreaktor, verdammich!

Ach ja: in unserem Nachbarland Frankreich wurde E10 vor über zwei Jahren eingeführt - relativ still und leise. Keine Hysterie, keine Panikkäufe von Super - und erstaunlicherweise auch nicht Tausende kaputte Autos an den Straßenrändern. Die Franzosen fahren offenbar problemlos damit. Wieso dann auch nicht wir?

Dieselbe Kehler Tankstelle, vier Tage später: Superbenzin wurde im Preis dem Superplus angenähert. Die Differenz von E10 zu Super beträgt nun 8 Cent je Liter, von dort zu Superplus sind es nur noch 2 Cent:


Was machen die Kunden? Richtig, Panikbevorratung von Super 95. Der Erfolg: seit dem Mittag ist es ausverkauft:


Die Krönung ist nun: dass es ausverkauft ist (ehrlich, wirklich ausverkauft), glaubt uns keiner. Die Zahl der Verschwörungstheoretiker, die uns ernsthaft unterstellt, wir hätten die Supersäule nur gesperrt, um die Leute zum E10 zu zwingen, ist bemerkenswert hoch. Logisch, denn wir leben ja bekanntlich davon, keinen Sprit zu verkaufen.

Ich persönlich hätte jedenfalls gerne von denen, die die Verunsicherung auf breiter Front schürten, zehn Cent je durchgeführter Kundenberuhigung / -beratung. Davon könnte ich vermutlich dann schönen Urlaub machen.

Soviel zum Thema von einem, dessen Auto nun schon 700km mit E10 überlebt hat.

Samstag, 26. Februar 2011

Das Zornröschen der Woche

Manchmal frage ich mich, was für Menschen hier so alles herumlaufen.

Ort des Geschehens: LIDL Kehl, Hafenfiliale (ja, ich weiß, so fangen die ganz spannenden Thriller an ;) )

Vor mir zwei französische Damen an der Kasse, denen wohl irrtümlich irgendetwas zuviel kassiert worden war. Soweit nichts besonderes - das kann ja mal passieren, und die Dame an der Kasse hat ihren Irrtum ja auch schnell bemerkt und korrigiert.

So leicht waren die beiden aber nicht zufrieden zu stellen. Die fingen nämlich dann lautstark auf französisch darüber an zu diskutieren, dass man sie absichtlich übers Ohr hauen wollte - das klassische "Die-ganze-Welt-ist-gegen-mich-Geschwätz" chronisch Unzufriedener.

Ist mir im Prinzip egal und nicht mein Problem. Was ich jedoch reichlich unverschämt fand, war, dass die beiden sich dann (immer noch auf französisch) sehr beleidigend über die Kassierin lustig machten, weil diese kein französisch sprach.

Nicht dass mir nun irgendetwas falsches unterstellt wird: es ist mir absolut egal, woher jemand kommt und wohin jemand reist. Ich persönlich versuche, auch in fremden Ländern wenigstens ein paar wenige Bröckchen der Landessprache zu lernen - denn man sperrt sich ja letzten Endes selbst von so vielem aus, wenn die Sprachbarriere unüberwindbar erscheint. Aber wie käme ich dazu, mich im Ausland darüber zu beschweren, dass die Einheimischen kein Deutsch sprechen? Das wäre doch wohl der Gipfel der Unverschämtheit, oder sehe ich das zu eng?

Während ich mir dies so dachte, stand Madame (obwohl fertig mit dem Bezahlen) immer noch dort herum, wo eigentlich nun mein Einkaufswagen hingehörte. Und obwohl ich keine Abneigung gegen das Einkaufen habe, ist es an einer Supermarktkasse jetzt auch nicht soo gemütlich. Ich fragte Madame also durchaus höflich, ob sie nicht bitte zur Seite gehen könne.

Als Antwort wurde ich angegiftet, ich solle gefälligst französisch sprechen, sie sei hier zu Gast und sie kaufe hier ein. Da ich ja nun auch ein wenig kindisch-trotzig sein kann, verstand ich ab diesem Zeitpunkt nichts mehr außer Deutsch. Ich habe halt irgendwie um die Dame herum bezahlt, konnte es mir aber nicht verkneifen, ihr zu sagen, dass ich ihr Benehmen absolut unmöglich finde.

Soweit, so gut. Zumindest von meiner Seite. Auf dem Parkplatz brüllte das Wesen dann von ihrem Auto zu mir herüber. Alles habe ich nicht verstanden, da sie inzwischen in Tonhöhen angelangt war, die normalerweise Fenster zerspringen lassen, aber irgendwas mit (frei übersetzt) "Scheiß Deutscher", "tret Dir in die Eier", "Nazi", "rassist" und so weiter.

OK, ich hätte sie einfach ignorieren sollen. Statt dessen bin ich zu ihr gegangen, fragte sie, ob sie irgendein tieferes Problem habe und wieso sie nicht in Frankreich einkaufe, wenn hier alles so böse deutsch sei. Madame nahm daraufhin ein paar Konservendosen aus meinem Wagen, warf sie auf den Parkplatz, griff sich ein Nutellaglas und wollte es mir an den Kopf werfen. Schade, dass sie es dann doch nicht gemacht hat, denn so langsam wäre ich wohl zu jeder Form der Notwehr fähig gewesen, wenn sie mir einen Anlass gegeben hätte ;) - war aber vielleicht besser so.

Da aber solch diplomatisches Verhalten wie das dieser ausgeglichenen Grazie belohnt gehört: hier sieht man die Künstlerin neben ihrem Wagen. Wenn ihr sie irgendwo trefft, richtet ihr meine herzlichsten Grüße aus!

Freitag, 4. Februar 2011

Fail der Woche - oder: wie man sein Geld loswerden kann

Ich habe vor einiger Zeit meinen betagten blau.de-Surfstick durch ein Huawei-Modell ersetzt, das nicht mit nur 384 kBit/s, sondern mit bis zu 3,6 MBit/s im Netz unterwegs sein kann.

Als Linux-Nutzer brauche ich im Prinzip auch keine geräteeigene Software - im Gegensatz zu Windows bindet Linux die Sticks selbständig in die Netzwerkumgebung ein. Also meine alte blau.de-Karte in den neuen Stick, ausprobiert - und es klappt!

Nun stehe ich mit dem Taxi ja öfters mal am Kehler Bahnhof herum. Für Ortsunkundige: dieser liegt Luftlinie etwa 300 Meter von der deutsch-französischen Grenze entfernt. Und im Taxi war so gut wie gar nichts los, also hatte ich Zeit zu surfen. Und ganz gegen alle Gewohnheit stand sogar UMTS zur Verfügung statt des langsamen GPRS.

Hat das Spaß gemacht, mal in Echtzeit zu surfen ;) zwischendurch kommt eine Mail von blau.de, dass man 10 Euro auf meine Surfstick-Karte aufgeladen habe und für die Nutzung danke. Klar, gegen Monatswechsel wird ein neues Datenpaket fällig und dann wird Guthaben aufgebucht.

Zwei Stunden später kamen noch zwei Mails von blau.de - jeweils mit der Nachricht, man habe 10 Euro auf die Surfstick-Karte geladen. Wie bitte?

Ein Blick in den Einzelverbindungsnachweis brachte dann die böse Wahrheit: der neue Stick beherrscht im Gegensatz zum alten das Roaming (keine Ahnung, wer das auf einem Surfstick je nutzen wollen würde, aber gut) - statt des langsamen E-Plus-GPRS hat sich das Ding großzügig das schnelle UMTS von Bouyges Frankreich gekrallt. Statt pauschalem Datenpakettarif zahlte ich flockige 49 Cent je Megabyte. Mal schnell für 28 Euro einen Nachmittag lang gesurft.

Und die Moral von der Geschichte: auch unter Linux ist die Installation eines Monitorprogramms wie UMTSmon sinnvoll - mit dem kann man dem Stick nämlich das Wildern dauerhaft abgewöhnen :)

Freitag, 28. Januar 2011

Die seltsamen Wege der Pakete

Wir haben hier echt fähige Paketboten. Zumindest bei DHL - von anderen Paketdiensten bekomme ich zu wenig, um das beurteilen zu können. Da kommt es schon einmal vor, dass ich Sendungen direkt während der Arbeit auf der Straße überreicht bekomme, damit ich nicht abends noch einmal los muss, um es abzuholen. Also ein sehr angenehmer Zustand. Manchmal wird es aber durchaus lustig.

So geschehen am vorletzten Samstag: ich erwarte ein Paket. Das habe ich mir direkt an meine Packstations-Adresse schicken lassen, da ich ja nie lange im Voraus weiß, ob und wann ich an den Wochenenden arbeite.

Nun hatte ich aber wider Erwarten frei, bereitete mich gerade aufs Frühstück vor und saß gerade auf der Gebrauchskeramik, als es an der Tür klingelte. Als ich es endlich wenigstens zum Fenster geschafft hatte, fuhr gerade ein DHL-Wagen weg. Zwanzig Minuten später eine SMS von Packstation "Ihre Sendung liegt in der Station Nr. xy".

Nach dem Frühstück mache ich mich also auf den Weg, erst zum Bahnhof, um eine Reservierung vorzunehmen, dann zur Packstation, wo ich mein Paket entgegen nahm. Dann lief ich noch einen Schlenker an der Post vorbei, um ins Postfach zu schauen - dort liegt eine Karte, dass es am Schalter weitere Sendungen für mich gäbe.

Man übergibt mir eine Reisetasche - die ich zuvor als Prämie bei einem der tausend deutschen Treuepunktesammelvereine bestellt hatte und die angeblich per GLS an meine Hausadresse kommen sollte. Wie die ins Postfach kam - keine Ahnung...

Das fand ich eigentlich schon witzig genug, um es bei Facebook zu posten. Gekrönt wurde es dann vom Kommentar einer Kollegin der Tankstelle, die zu unserer Firma gehört: "Du, da hat DHL hier heute auch noch was für Dich abgegeben - der Fahrer meinte, ihr seid eh nie daheim".

Na gut, das Problem war nur: ich erwartete gar nichts mehr. Was dort abgegeben wurde, war ein Paket für meine WG-Partnerin, und das war natürlich auch das schwerste der drei Lieferungen - ideal, um es zu Fuß durch die Stadt zu tragen ;)


Nun dachte ich mir ein neues Spiel mit DHL aus: ich bestellte mir ein Blitzlicht für meine Spiegelreflexkamera. Aber nicht irgendwo, sondern bei http://www.8df.de - und die versenden direkt von Shanghai. Also ein Paket, das die chinesische Post irgendwie an die deutsche übergibt, was an die Packstation kommen soll und wo wahrscheinlich der Zoll noch etwa zehn Euro Einfuhrsteuer kassieren wird. Ich war gespannt...

Es kam wesentlich unspektakulärer als erwartet (meine wildesten Phantasien gingen in die Richtung: Zahle den Zoll per Karte als Nachnahmebetrag an der Packstation und bekomme dafür einen Abholschein, mit dem Du den Blitz dann am Frankfurter Flughafen abholen kannst - oder so ähnlich). Ich saß gerade morgens auf dem Rad unterwegs zur Busgarage, da klingelte das Telefon - es war das örtliche Postamt: "Ich habe da ein Einschreibepäckchen mit Packstation - normalerweise schicken wir so etwas zurück, aber weil es aus China kommt, dachte ich, ich rufe Sie mal an." - nach kurzem Rückfragen kam der Blitz dann zwei Stunden später an unsere Tankstelle. Und Einfuhrzoll wollte bislang noch niemand von mir :)

Rechner ans Netz - eine Odyssee in mehreren Akten

Da ich leider Gottes einerseits im virtuellen Zonenrandgebiet lebe (nämlich dort, wo die Telekom leider nur DSL-1000 hinbekommt, sich das aber wie echtes DSL-6000 bezahlen lässt), andererseits aber KabelBW vor einigen Monaten unser Haus internettauglich modernisiert hat, zudem die Mindestvertragslaufzeit bei den Telekomikern nahezu erreicht war, habe ich trotz jahrelanger Telekom-Treue ernsthaft über einen Umzug nachgedacht.

Also: einerseits (Telekom) wären da 43,95 € monatlich für DSL-1000 (was in einer stark netznutzenden Zwei-Personen-WG ein bisschen knapp ist) mit ISDN und Festnetz-Flatrate. Andererseits wäre da KabelBW, die bieten ebenfalls ISDN mit Festnetz-Flatrate, dafür aber 32 MBit, und das für 34,95 € im Monat. Nicht dass ich ernsthaft glaubte, 32 MBit voll auszuschöpfen, aber ein paar Reserven sind ja auch ganz nett.

Da ich an einer Rufnummernmitnahme nicht übermäßig interessiert war, habe ich beschlossen, die insgesamt 140 € Startgutschrift für Neukunden bei KabelBW für eine gewisse "Überlappungszeit" zu nutzen und nicht auf das exakte Ende der Telekomvertragslaufzeit zu warten. Meine Online-Bestellung gab ich an einem Sonntagnachmittag auf.

Was nun passierte, hatte ich als alter Kunde der Telekomiker nicht erwartet: Die Ereignisse überschlugen sich.

Drei Tage später bekam ich den Brief mit der Bestätigung, den neuen Telefonnummern, sonstigen Vertragsbestandteilen und einem Haufen Kleingedruckten (wirklich ein Haufen und wirklich klein - hier im Bild die eine der zwei Seiten des Info-Blattes im Format 3xDIN A4):

Zwei Tage später lieferte dann der DHL-Bote ein Paket mit dem Kabelmodem ab. Der Anschluss ging schnell und problemlos, die Aktivierung per Netbook + Netzwerkkabel ebenfalls, aber Achtung: wer wie ich abends nach der Arbeit, im Geiste schon schnell surfend, das "mal eben gschwind" machen will, wird feststellen, dass die Aktivierung nicht zwischen 22 und 8 Uhr funktioniert :(

Tags drauf wollte ich dann den Umzug der Eumex-Telefonanlage und des W-LAN-Routers vornehmen.

Und nun sollte es spannend werden - es ging ja bislang alles viel zu glatt :)

Immerhin hatte ich für die ganzen Freunde und Verwandten eine gute Idee: um eine gewisse Übergangszeit zu schaffen, habe ich, bevor ich die Eumex von der Telekomdose gepflückt habe, dauerhafte Rufumleitungen von den alten auf die neuen Nummern geschaltet. Schlau, gell? Dann habe ich die Geräte abgebaut (die Kabeldose liegt dummerweise nicht neben der Telefondose), was schon eine Herausforderung darstellte, da sich die zahlreichen Netz- und Anschlusskabel im Laufe der Zeit zu einer gekonnten Interpretation von "Spaghetti" entschlossen hatten. Aber so nach und nach haben die Strippen ihre innigen Umklammerungen gelöst. Schon erstaunlich, wie viele es waren...

Ich entschloss mich, mit der Eumex anzufangen. Die war schnell mit dem Kabelmodem verbunden und dank des browser-basierten Einstellprogramms auch schnell auf die neuen Gegebenheiten umgestellt. Einzig die Kontrollleuchten kommen mit Telefon übers Kabelnetz nicht klar, es blinkt halt andauernd die Festnetzleuchte, als läge eine Störung vor, aber es funktioniert alles. Das heißt, fast alles. Irgendwie klingelte, wenn ich meine Nummer (neu oder alt) wählte, Sandras Apparat und umgekehrt. Auf den eigentlich am nächsten liegenden Gedanken, dass ich die beiden Apparate einfach vertauscht in die Eumex eingesteckt hatte, kam ich dummerweise erst, nachdem ich das Einstellprogramm der Eumex mehr oder weniger auswendig gelernt habe. Aber gut, sowas gehört dazu.

Eine größere Sache sollte dann der Umzug des W-LAN-Routers werden. Das antike Stück verweigerte nämlich jegliche Zusammenarbeit mit dem Kabelmodem. Auch recht, er entsprach sowieso nicht mehr aktuellen Sicherheitsstandards. Beim örtlichen Computerhändler bestätigte man mir dann, dass die KabelBW-Modems ein bisschen wählerisch seien, was W-LAN-Router anginge. Also knappe vierzig Euro in ein passendes Modell investiert.

Zuhause dann erste Freude über die einfache problemlose Einrichtung des Routers, die Freude, dass sich meine Rechner auch freudig ins neue schnelle Netz verbinden - und eine gewisse Ernüchterung, dass Sandras Rechner dies partout nicht tun wollte. Um's Verrecken nicht.

Nach mehrstündigem Probieren aller möglichen und unmöglichen Einstellungen an Router und Gerät (wobei man sagen muss, dass ich zwar insgesamt im Umgang mit Computern nicht ganz unerfahren bin, mit Netzwerktechnik aber so gut wie nie zu tun habe und dementsprechend wenig darüber weiß) gab ich auf. Ich verpackte den Router wieder und sprach beim Computerhändler vor, um das gute Stück in Plan B umzutauschen: Powerline-Geräte, also Netzwerk über die Steckdose. Nachdem ich mir erklären ließ, wieviele Geräte ich brauche und was beim Anschluss zu beachten ist, ging ich also wieder heim.

Einen Powerline-Adapter mit dem Kabelmodem verbunden, einen zweiten mal testweise bei mir im Zimmer nacheinander an die Rechner angeschlossen: Huch! Mein Linux-Netbook kommt problemlos ins Netz, mein WinVista-Laptop nicht. Und Sandras Rechner (ebenfalls WinVista) gar nicht, der erkannte nicht einmal, dass ich etwas in die Netzwerkbuchse eingesteckt hatte.

Es half nichts - meine Ideen bezüglich Sandras Rechner waren erschöpft, also brachte sie ihn ebenfalls zum Computerhändler, der dann auch festgestellt hatte, dass die Installation der Netzwerkgeräte zerschossen war. So mehr oder weniger nebenbei im Gespräch mit dem Händler erfuhr ich dann auch, dass ich für den Einsatz mehrerer Rechner dennoch noch einen Router zwischen das Kabelmodem und den Powerline-Adapter anschließen muss. Also noch ein bisschen Geld im Laden gelassen.

Mal wieder einen Router installieren - geht ja nun dank einiger Übung ganz flott. Was bestens funktioniert, ist der Anschluss meiner Rechner ans Netz - was mal wieder nicht funktioniert, ist der Anschluss von Sandras Rechner. Der verbindet sich zwar "lokal", aber eben nur das.

Nach längeren Tests steht fest: Sandras Rechner kommt in meinem Zimmer oder in der Küche ins Netz, bei ihr im Raum aber nicht. Und dort finden meine Rechner auch nur lokalen Anschluss. Das muss ja nun eher am Stromnetz als an den Rechnern liegen.

Einige Überlegungen und ein Telefonat mit Andreas, der selbst Powerline benutzt und über deutlich größere Erfahrungen mit Netzwerktechnik verfügt als ich, später dann die Gewissheit: es handelt sich um getrennte Stromkreise. Was im Grunde auch logisch ist, denn die 5-Zimmer-Wohnung, in der wir residieren, ist vom Vermieter so konstruiert worden, dass sie recht einfach bei Bedarf in zwei 2-Zimmer-Wohnungen getrennt werden kann. Daher haben die beiden Wohnungshälften auch getrennte Stromkreise und Sicherungskästen - und damit ist nichts mit Powerline vom einen Teil der Wohnung in den anderen.

Der nächste Tag: meine Wenigkeit parkt vor dem Computerladen. Sehe ich da ein leichtes Stirnrunzeln beim Händler, der gerade zum Fenster hinaus schaut? Und ist sein Lächeln bei meinem Eintreten ein wenig - na ja, verkrampft?

Nachdem ich mein Leid geklagt habe, bekomme ich den W-LAN-Router wieder, der schon einmal bei mir im Wohnzimmer stand, gebe Powerline und LAN-Router wieder ab und mache mich auf den Heimweg.

Die Routerinstallation geht quasi von selbst - Übung macht den Meister... Das einzige, was noch ein bisschen problematisch ist, ist die Verschlüsselung. Mit den zwei WPA-Dialekten, die ich bislang ausprobiert habe, möchte sich Sandras Rechner nicht so richtig verbinden, mit WEP weigert sich mein Linux-Netbook zur Kooperation. Aber das bekomme ich auch noch gelöst - ich muss einfach eine Möglichkeit nach der anderen ausprobieren. Dass es klappen werden muss, verrät mir mein alter W-LAN-Router - zu dem hatten nämlich auch alle Beteiligten besten Zugang :)

Und immerhin hat das neue Funkgerät etwas ganz nobles an sich: wo andere Geräte mit Elektrosmog und Emissionen kämpfen, hat meiner edlerweise Eminnionen ;)

Mittwoch, 12. Januar 2011

Hallo Welt...

Ich könnte ja eigentlich auch gleich mit einem richtigen Inhalt loslegen, aber genauso wie beim Erlernen einer Programmiersprache möchte ich doch streng traditionell mit der einfachen Ausgabe von "Hello World" anfangen ;)

Hallo Welt!
Hello World!
Salut le monde!
Saluton mondo!